Heute stellen wir euch unseren Optimierungsexperten Henning vor. Henning arbeitet seit knapp über einem Jahr im Bereich Supply Chain & Manufacturing des Data Activation & Innovation-Teams als Senior Data Scientist im WDL. Im Interview erzählt er von einer seiner spannendsten Aufgabe für ein Routenoptimierungsprojekt und wie er den Weg zu uns nach Münster gefunden hat.
Kommen wir gleich auf den Punkt: Wer ist Henning? Was sollten wir und die Menschen außerhalb des WDLs über dich wissen?
Nach meinem Studium der Technomathematik in Paderborn hatte ich die Gelegenheit, an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg im Bereich der robusten Optimierung im Anwendungsbereich von metabolischen Netzwerken zu promovieren. Da meine heutige Frau schon zu meinen Studentenzeiten in Münster gewohnt hat, bin ich froh, wieder hier zu sein und meine Tochter im schönen Münsterland aufwachsen zu sehen. Meine Freizeit nutze ich daher auch gerne zum Fahrradfahren und bei schlechtem Wetter spiele ich gerne mal eine Runde an der Playstation oder bemale Miniaturen von Brettspielen.
Du bist hier im Bereich Supply Chain & Manufacturing des Data Activation & Innovation-Teams als Senior Data Scientist eingestellt. Kannst du uns ein bisschen genauer erzählen, was das genau bedeutet?
Im Bereich Supply Chain & Manufacturing bearbeite ich aktuell primär Problemstellungen, die mit meinen Optimierungskenntnissen harmonieren. Das heißt, dass ich die inhaltliche Leitung für Projekte im Bereich Routen- bzw. Standortoptimierung übernehme. Dabei gibt es zumeist zwei primäre Herausforderungen: Zum einen die Prozesse des Kunden zu verstehen und zum anderen diese anschließend mathematisch zu formulieren, sodass wir unsere Optimierungsalgorithmen darauf anwenden können. Die Zielsetzung kann dabei sehr unterschiedlich sein. Ein Kunde wollte zum Beispiel entscheiden, ob sich die Nutzung eines Dienstleisters im Bereich der Logistik auszahlt oder ob langfristig eine Ausfuhr der Waren in Eigenregie zur Reduktion der Kosten führen wird. Dieses Projekt vereinte die Auswahl geeigneter Regionallager im Rahmen einer Standortoptimierung mit der Nachsimulation der Ausfuhr historischer Lieferungen unter Nutzung des optimierten Transportnetzes. In einem aktuellen Projekt hingegen schreiben wir ein individuelles Backend für unseren Kunden, welches voll automatisiert die optimalen Touren für den aktuellen Liefertag berechnet und der Disposition damit den Planungsprozess deutlich vereinfacht.
Wie sieht so ein typischer Arbeitstag als Senior Data Scientist aus?
Den typischen Arbeitstag gibt es glaube ich in meinem Umfeld nicht, da wir immer agil mit unseren Kunden zusammenarbeiten, um schnellstmöglich die beste Lösung zu finden. Grob zusammengefasst besteht aber ein Großteil meiner Arbeitszeit in der Konzeption der mathematischen Beschreibung von Optimierungsfragen und der Umsetzung dieser in Python. In der restlichen Zeit koordiniere ich die Aufgaben meines Teams intern und mit dem Kunden.
Was war bisher die spannendste Aufgabe, die du hattest?
Um zeitnah Lösungen an den Kunden weiterreichen zu können, ist es wichtig, nicht in jedem Projekt wieder bei Null anzufangen. Im Rahmen dessen haben mein Team und ich eine Reihe von Code Sammlungen erstellt, die uns den Einstieg in ein neues Routenoptimierungsprojekt erleichtern. Bei der Erstellung dieser Sammlung durfte ich mich dabei durch alle bisherigen Routenprojekte arbeiten, um den gemeinsamen Nenner zu finden und diesen innerhalb der Code Sammlung so zusammenzuführen, dass wir skalierbar auf die Wünsche unseres Kunden reagieren können.
Wie bist du auf das WDL gestoßen und was hat dich besonders dazu bewegt, dich bei uns zu bewerben?
Auf der Suche nach neuen Herausforderungen im Münsterland bin ich mehr durch Zufall auf eine Stellenausschreibung des WDL gestoßen. Nach kurzer Recherche auf der damaligen Webseite war direkt klar, dass ich eine Goldgrube an interessanten Problemstellungen mit einem innovativen Team gefunden hatte. Nach den theoretischen Themen meiner Dissertation ist es mir wichtig, meine Kenntnisse in der Wirtschaft auch direkt anzuwenden und zu sehen, welche Vorteile ein Kunde durch eine Optimierung seiner Prozesse erreichen kann. Und genau das bietet mir das WDL in meinen tagtäglichen Aufgaben.
Hast du vorher schon in einem Start-up gearbeitet? War das von Anfang an dein Ziel?
Nein, das WDL ist das erste Start-up, in dem ich arbeite. Jedoch war es relativ früh klar, dass nur ein Start-up mir die dynamische Umgebung geben kann, um mich voll auszufalten.
Du bist jetzt schon 1 Jahr und 3 Monate mit dabei. Wie gefällt es dir bis jetzt? Irgendwelche Dinge, die du besonders erwähnenswert findest?
Bisher bin ich sehr zufrieden mit meinen Aufgaben und meinem Team. Da auch in der Zukunft viele weitere interessante Projekte mit Optimierungshintergrund anstehen, werde ich dem WDL wohl auch noch eine ganze Weile erhalten bleiben und freue mich auf alles was noch kommt!